Grippe in Frankreich: Wichtige Fragen zu Symptomen und Virusvarianten

ADN
Frankreich erlebt derzeit eine ungewöhnlich starke Grippewelle. Viele Menschen fragen sich, wie sie Symptome richtig erkennen und welche Virusvarianten aktuell zirkulieren. Die wichtigsten Antworten auf die dringendsten Fragen im Überblick.
TL;DR
- Frühe Grippewelle erfasst ganz Frankreich
- Symptome ähneln Covid-19 und Bronchiolitis
- Impfung schützt vor schweren Verläufen
Grippewelle breitet sich ungewöhnlich früh in Frankreich aus
Während viele in Frankreich die letzten Vorbereitungen für die Feiertage treffen, wird das Land von einer auffallend frühen Grippewelle heimgesucht. Nach Angaben von Santé publique France ist mittlerweile der gesamte französische Raum von einer intensiven Viruszirkulation betroffen – mit einem Schwerpunkt auf der sogenannten Unterklade K des A/H3N2-Virus. Auch wenn manche Medien bereits von einer „Super-Grippe“ sprechen, betonen Experten wie der Epidemiologe Antoine Flahault, dass solche Vergleiche derzeit überzogen erscheinen. Im Unterschied zu Berichten aus Großbritannien, wo teils von einer „beispiellosen Welle“ die Rede ist, gibt es bislang keine Hinweise auf außergewöhnliche Schwere.
Verwechslungsgefahr mit anderen Atemwegserkrankungen
Ein großes Problem stellt aktuell die schwierige Unterscheidung zwischen Grippe, Covid-19 und Bronchiolitis dar. Die Leitsymptome – darunter starke Gliederschmerzen, hohes Fieber um die 39 Grad Celsius, ausgeprägte Erschöpfung, Kopfschmerzen sowie trockener Husten – überschneiden sich erheblich. Eine klare Diagnose lässt sich deshalb nur mittels spezifischer Tests (Schnelltest oder PCR) stellen. Zwar gibt es einige Unterschiede: So gilt ein plötzlicher Geruchsverlust als typisch für Covid-19, während bei Bronchiolitis häufig eine laute Atemnot beobachtet wird, doch verlassen kann man sich darauf kaum.
Druck auf Krankenhäuser und Schutzmaßnahmen für Risikogruppen
Die steigende Zahl der Infektionen trifft das Gesundheitssystem zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Kurz vor den Festtagen stehen die Kliniken ohnehin unter Druck. Prognosen des Institut Pasteur und von Santé publique France erwarten einen weiteren Anstieg der Fälle. Besonders gefährdet sind ältere Menschen bei familiären Zusammenkünften. Mehrere Faktoren erklären diese Empfehlungsliste:
- FFP2-Maske: In geschlossenen oder vollen Räumen sinnvoll tragen.
- Lüften: Räume regelmäßig durchlüften oder Treffen nach draußen verlegen.
- Impfung: Auch eine späte Impfung bietet nach etwa zwei Wochen Schutz.
Zeitpunkt und Wirkung des Impfstoffs im Fokus
Der aktuelle saisonale Grippeimpfstoff wurde nicht gezielt gegen den neuen Subtyp entwickelt, da dieser erst nach der Empfehlung durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) aufgetreten ist. Die Wirkung gegen klassische Infektionen bleibt deshalb begrenzt; jedoch bietet die Vakzine weiterhin einen effektiven Schutz vor schweren Verläufen und reduziert das Risiko einer Hospitalisierung – besonders wichtig für vulnerable Gruppen. Die Impfung ist für Risikopersonen kostenlos erhältlich; alle anderen zahlen rund zehn Euro in der Apotheke.
So bleibt am Ende festzuhalten: Wachsamkeit ist angebracht, blinder Alarm aber fehl am Platz. Umsicht und Anpassungsfähigkeit bieten derzeit den besten Schutz gegen die Ausbreitung der Grippe in Frankreich.