Künstliche Intelligenz und Kunst: Warum Kreativität menschlich bleibt

Sony Pictures Television / PR-ADN
Trotz der rasanten Entwicklung künstlicher Intelligenz bleibt die künstlerische Schaffenskraft fest in menschlicher Hand. Die Beziehung zwischen Technologie und Kreativität wirft dabei neue Fragen nach Authentizität, Originalität und dem Wert von Kunst auf.
TL;DR
- „Pluribus“ positioniert sich klar gegen künstliche Intelligenz.
- Vince Gilligan und Rhea Seehorn betonen menschliche Kreativität.
- Bedenken zu Energieverbrauch, Umwelt und Kultur durch KI.
Menschlichkeit im Fokus: „Pluribus“ und das KI-Manifest
Mit einem ebenso provokanten wie deutlichen Hinweis beginnt die neue Serie „Pluribus“ auf Apple TV: „Diese Serie wurde von Menschen erschaffen.“ Gerade im aktuellen Klima, in dem die Diskussion um die wachsende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) die Kulturbranche durchdringt, wirkt diese Botschaft wie ein Statement. Dass ausgerechnet eine Plattform des Technologie-Giganten Apple zur Bühne für diesen Appell wird, verstärkt die Wirkung umso mehr. Im Mittelpunkt der Geschichte steht eine Welt, die sich nach einer Alien-Invasion in eine Gesellschaft scheinbar glücklicher „Zombies“ verwandelt – ein Gleichnis, das sich kaum subtiler mit der Frage nach den Folgen technologischer Übermacht auseinandersetzt.
Vince Gilligan: Eine warnende Stimme in Hollywood
Schon lange mischt sich Serienschöpfer Vince Gilligan, bekannt durch „Breaking Bad“, kritisch in Debatten über Digitalisierung ein. In einem Gespräch mit Variety sparte er nicht mit drastischen Worten: Er halte generative KI für nichts weiter als einen „energieverschlingenden Plagiatsmechanismus“, der der Umwelt schade und kulturell auszehre. Studien, etwa von Business Insider, geben ihm zum Teil recht: Gigantische Datenzentren verbrauchen tagtäglich Unmengen an Strom und Wasser. Hinter seiner Kritik steht jedoch mehr als bloßer Unmut – sie speist sich aus Sorge um die Zukunft kreativer Arbeit.
Kunst braucht Erfahrung – Haltung von Rhea Seehorn
Auch Hauptdarstellerin Rhea Seehorn, berühmt aus „Better Call Saul“, verteidigt entschieden die Rolle des Menschen in der Kunst. Als kürzlich mit Tilly Norwood erstmals ein reiner KI-Avatar versuchte, sich als Schauspielerin zu etablieren, konterte sie scharf: „Schande über alle Agenturen, die so etwas vertreten!“ Für sie sind echte künstlerische Werke untrennbar mit menschlicher Erfahrung verbunden.
Mehrere zentrale Befürchtungen prägen den Diskurs der Macher:
- Eintreten einer technologischen Singularität zugunsten maschineller Intelligenz.
- Kommmerzialisierung bewusster Systeme durch Unternehmen wie jene aus dem Silicon Valley.
- Kulturelle Verarmung durch seelenlose Inhalte aus KI-Systemen.
Kultur zwischen Fortschritt und Verlust an Authentizität
Während Persönlichkeiten wie Guillermo del Toro sogar erklären, lieber zu sterben als mit KI zu arbeiten, betont Gilligan zumindest einen Restzweifel an seiner eigenen Einschätzung. Dennoch bleibt sein Plädoyer eindeutig: Wenn Kreativität ihre Seele nicht verliert, dann nur durch den Schutz des genuin Menschlichen – ein Anliegen, das für viele Kulturschaffende zunehmend existenziell erscheint.