Militärchef warnt: Möglicher Konflikt mit Russland in naher Zukunft

ADN
Der französische Generalstabschef warnt vor einem möglichen militärischen Konflikt mit Russland in naher Zukunft. Angesichts wachsender Spannungen in Europa mahnt er zur Wachsamkeit und fordert eine verstärkte Verteidigungsbereitschaft der Streitkräfte.
TL;DR
- Frankreich warnt vor möglichem Konflikt mit Russland.
- Deutlich höhere Verteidigungsausgaben geplant.
- Europas Sicherheit durch hybride Bedrohungen gefährdet.
Erhöhte Alarmbereitschaft in Europa
Die jüngsten Aussagen von Fabien Mandon, dem Generalstabschef der französischen Streitkräfte, lassen aufhorchen: Innerhalb der nächsten drei bis vier Jahre müsse das französische Militär für einen möglichen „Schock“ – gemeint ist ein militärischer Zusammenstoß mit Russland – gewappnet sein. Auch der deutsche Auslandsgeheimdienst warnt bereits vor einem steigenden Risiko direkter Konfrontationen zwischen Moskau und der NATO, die noch vor Ende dieses Jahrzehnts Realität werden könnten. Das Klima ist angespannt, viele Staaten Europas zeigen sich besorgt.
Frankreich setzt auf massive Aufrüstung
Als Reaktion auf diese wachsenden Risiken kündigt die französische Regierung eine deutliche Steigerung ihres Verteidigungsbudgets an: Im Haushaltsentwurf für 2026 sind erstmals über 57 Milliarden Euro vorgesehen, was einer Erhöhung um rund 13 Prozent entspricht und den Anteil am Bruttoinlandsprodukt auf 2,2 Prozent anhebt. Für Catherine Vautrin, die französische Verteidigungsministerin, steht fest: Solch eine Investition ist essenziell. Nach Einschätzung von Mandon ist nicht nur die reale Schlagkraft entscheidend – auch das öffentliche Bewusstsein für die Notwendigkeit starker Streitkräfte habe stark zugenommen.
Moskau sieht Europa als verwundbar?
Interessanterweise herrscht in Russland offenbar das Bild einer „kollektiv schwachen Europa“, wie Mandon erklärt. Insbesondere seit einigen Jahren beobachte man eine wachsende Bereitschaft seitens des Kremls, offen militärische Machtmittel einzusetzen. Dennoch betont der Generalstabschef, dass sich Europa keinesfalls einschüchtern lassen dürfe: Die westlichen Staaten verfügen seiner Ansicht nach weiterhin über bedeutende Vorteile – etwa in den Bereichen Demografie, Wirtschaft und industrielle Ressourcen.
Zunehmende Komplexität internationaler Gefahrenlagen
Mehrere Faktoren erklären diese Entscheidung zur Verstärkung der Verteidigungsmaßnahmen:
- Anhaltende terroristische Gefahren im Nahen Osten,
- wiederkehrende geopolitische und wirtschaftliche Krisen,
- sowie hybride Formen der Destabilisierung durch feindliche Akteure.
Nach Ansicht des französischen Militärs wird es immer schwieriger, diesen Gefahren adäquat zu begegnen. Die Streitkräfte sehen sich daher verpflichtet, auf unterschiedlichste Szenarien vorbereitet zu sein – denn in einer Welt, in der scheinbar „überall etwas ins Wanken gerät“, ist Vorsorge unumgänglich.