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Neue Studie: Bestimmte Medikamente beeinflussen langfristig das Darmmikrobiom

Gesundheit / Gesundheit / Forschung / Medikament
Par 24matins.de,  veröffentlicht am November 4, 2025 um 8:16 Uhr, geändert am November 4, 2025 um 8:16 Uhr.
Gesundheit

ADN

Eine aktuelle Studie zeigt, dass bestimmte Medikamente langfristige Veränderungen im menschlichen Mikrobiom hervorrufen können. Diese Eingriffe in die Darmflora könnten weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Patienten haben.

TL;DR

  • Viele Medikamente verändern das Darmmikrobiom langfristig.
  • Auch Nicht-Antibiotika wie Benzodiazepine sind betroffen.
  • Kumulative Effekte erfordern Anpassungen in der Medizinpraxis.

Verborgene Folgen: Wie Medikamente unser Darmmikrobiom beeinflussen

Lange galt das Augenmerk vor allem den Antibiotika, wenn es um Veränderungen der bakteriellen Vielfalt im menschlichen Darm ging. Doch eine groß angelegte Untersuchung unter Leitung von Oliver Aasmets an der Universität Tartu zeigt: Auch viele andere, gängige Arzneimittel greifen tief und oft langanhaltend in die komplexen bakteriellen Gemeinschaften des Darms ein.

Nicht nur Antibiotika – zahlreiche Arzneien wirken auf das Mikrobiom

Die Forscher werteten die medizinischen Daten von mehr als 2.500 Teilnehmern aus dem estnischen Biobank-Projekt aus. Ihr Befund überrascht selbst Fachleute: Rund 90 % der insgesamt 186 untersuchten Medikamente hinterließen deutliche Spuren im Darmmikrobiom. Besonders betroffen sind Mittel, bei denen man dies bisher kaum vermutete – etwa Benzodiazepine, die als Anxiolytika (z. B. Xanax, Wirkstoff Alprazolam) oder auch Antidepressiva eingesetzt werden. Während einige dieser Präparate die mikrobielle Vielfalt ähnlich stark wie Breitbandantibiotika verringern, scheint die Wirkung innerhalb derselben Substanzgruppe durchaus unterschiedlich zu sein. Ein Beispiel: Das ebenfalls häufig verordnete Diazepam (Valium) fällt durch einen weniger starken Effekt auf.

Kumulative Wirkung und Langzeitfolgen

Mehrere Faktoren erklären diese Entscheidung:

  • Je häufiger und länger ein Medikament eingenommen wird, desto stärker ist der Einfluss auf das bakterielle Gleichgewicht.
  • Spezifische Arzneimittel lösen besonders ausgeprägte kumulative Veränderungen aus.
  • Sogar Jahre nach Absetzen eines Präparats lassen sich noch Veränderungen im Mikrobiom nachweisen.

Bereits frühere Untersuchungen an Mäusen hatten belegt, dass wiederholte Antibiotikatherapien die Darmwand schädigen und zu Gewichtszunahme führen können. Die neuen Erkenntnisse beim Menschen stützen nun die Annahme, dass auch andere Medikamentengruppen bleibende Folgen hinterlassen.

Klinische Praxis: Ein neuer Blick auf den Medikamenteneinsatz

Für Aasmets steht fest: Die übliche Praxis, bei mikrobiologischen Studien lediglich aktuelle Therapien zu berücksichtigen, greift zu kurz. Künftig müsse systematisch auch die gesamte Vorgeschichte medikamentöser Behandlungen in Diagnostik und Forschung einbezogen werden – nur so lasse sich verstehen, warum sich das individuelle Mikrobiom oft so stark unterscheidet. Im Ergebnis fordert diese Studie eine kritische Reflexion unseres Umgangs mit Verschreibungen: Wer künftig Therapien auswählt, sollte die möglichen Langzeitauswirkungen auf das unsichtbare Ökosystem im Darm stets mitbedenken.

Le Récap
  • TL;DR
  • Verborgene Folgen: Wie Medikamente unser Darmmikrobiom beeinflussen
  • Nicht nur Antibiotika – zahlreiche Arzneien wirken auf das Mikrobiom
  • Kumulative Wirkung und Langzeitfolgen
  • Klinische Praxis: Ein neuer Blick auf den Medikamenteneinsatz
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