US-Friedensplan für Ukraine: Kiew kritisiert Vorschlag als demütigend

ADN
Der amerikanische Friedensplan für den Krieg in der Ukraine sorgt für Kontroversen: Während Washington eine Lösung anstrebt, empfindet die ukrainische Regierung die vorgeschlagenen Bedingungen als demütigend und sieht ihre eigenen Interessen nicht ausreichend berücksichtigt.
TL;DR
- Amerikanischer Friedensplan stößt in Kiew auf Ablehnung.
- Forderungen gleichen weitgehend russischen Maximalpositionen.
- Wenig Fortschritte trotz diplomatischer Bemühungen.
Diplomatischer Stillstand nach amerikanischem Friedensvorschlag
Der jüngste Versuch der USA, im anhaltenden Ukraine-Krieg eine politische Lösung voranzubringen, droht zu scheitern. Unmittelbar nach verheerenden Luftangriffen auf die westukrainische Stadt Ternopil, bei denen mindestens 26 Zivilisten starben, darunter auch drei Kinder, erreichte die ukrainische Führung ein neuer Friedensplan aus Washington – doch dieser traf auf deutliche Zurückhaltung.
Kritik an US-Initiative: Bedingungen wie von Moskau diktiert?
Die inoffiziell bekannt gewordenen Eckpunkte des Vorschlags spiegeln auffällig die zentralen Forderungen wider, die Moskau seit Beginn des Konflikts stellt. Demnach soll die Ukraine nicht nur die Annexion der Krim sowie weiterer besetzter Gebiete anerkennen, sondern zudem ihre Streitkräfte auf maximal 400.000 Soldaten reduzieren und sämtliche Langstreckenwaffen abgeben. Ukrainische Regierungsvertreter sehen darin faktisch nichts anderes als eine Kapitulation und stellten öffentlich infrage, ob das Konzept tatsächlich von Ex-Präsident Donald Trump oder dessen Beratern stammt.
Zähe Verhandlungen und wachsende Unsicherheit
Während etwa 20 Prozent des ukrainischen Territoriums weiterhin unter russischer Kontrolle stehen, bemüht sich Präsident Wolodymyr Selenskyj, internationale Unterstützung zu mobilisieren. Beim jüngsten Treffen mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan in Ankara konnte zumindest Hoffnung auf künftige Gefangenenaustausche geweckt werden – westliche Großmächte blieben diesem Gespräch jedoch fern. Zeitgleich berieten in Kiew der US-Armee-Staatssekretär Daniel Driscoll und der ukrainische Oberbefehlshaber Oleksandre Syrsky über den Stand der Lage; Einzelheiten drangen nicht an die Öffentlichkeit.
Mehrere Faktoren erklären diese Entscheidung:
- Moskau fordert nicht nur den Verzicht auf NATO-Ambitionen durch Kiew, sondern auch die Anerkennung von fünf weiteren Regionen als russisch.
- Kiew lehnt jegliche Gebietsverluste kategorisch ab und setzt auf verstärkte Unterstützung durch westliche Partner.
Diplomatische Widersprüche in Washington – Keine Lösung in Sicht
Das außenpolitische Bild bleibt zwiespältig: Nach dem Machtwechsel in den USA inszeniert sich Ex-Präsident Trump zwar als Vermittler zwischen Moskau und Kiew, betonte zuletzt jedoch seine Unzufriedenheit mit beiden Seiten – und verhängte im Oktober dennoch neue Sanktionen gegen den russischen Ölsektor. Trotz aller Initiativen stagniert der Friedensprozess: Die Kämpfe dauern an, insbesondere russische Angriffe auf kritische Infrastruktur erschweren den Alltag für Millionen Ukrainer weiter. Ein belastbarer Kompromiss ist derzeit kaum erkennbar.