Zu viel Wasser trinken: Asthma-Risiko, Ursachen und Präventionstipps

ADN
Ein übermäßiger Wasserkonsum steht im Verdacht, das Risiko für Asthma zu erhöhen. Experten erläutern die zugrunde liegenden Mechanismen und geben praktische Hinweise, wie sich eine übermäßige Flüssigkeitsaufnahme vermeiden lässt.
TL;DR
- Zu viel Wasser kann Asthma verschlimmern.
- Wasserüberschuss führt zu Lungenproblemen bei Risikopatienten.
- Sorgfältige Flüssigkeitskontrolle wird empfohlen.
Ungewöhnlicher Risikofaktor: Übermäßiges Trinken und Asthma
Die Annahme, dass übermäßiges Trinken von Wasser bei einer Erkrankung wie Asthma problematisch werden könnte, erscheint auf den ersten Blick widersprüchlich. Doch genau dieses Thema wurde kürzlich in einem medizinischen Fachbericht mit dem Titel „A case report of asthma exacerbation induced by excessive drinking water“ aufgegriffen. Demnach kann eine Überhydratation, also das Trinken weit über den natürlichen Bedarf hinaus, die Beschwerden von Erwachsenen mit Asthma deutlich verstärken.
Medizinische Hintergründe: Wie zu viel Wasser die Lunge belastet
Normalerweise stehen für Menschen mit Asthma bekannte Auslöser wie Allergene, Schadstoffe oder Infektionen im Mittelpunkt. Selten aber rückt der Wasserhaushalt ins Rampenlicht. Gerät dieser durch zu hohe Zufuhr aus dem Gleichgewicht, sprechen Ärzte von einer sogenannten Wasserkontamination des Körpers. Dabei kann sich Flüssigkeit im Lungengewebe ansammeln – ein Zustand, der als Lungenödem bezeichnet wird. Die Folge: Die Bronchien verengen sich, die Atemwege reagieren empfindlicher und das Risiko eines asthmatischen Anfalls steigt erheblich. Besonders kritisch ist dies für Patienten mit bereits bestehenden Herz- oder Lungenerkrankungen.
Klinischer Einzelfall unterstreicht die Gefahr
Ein eindrucksvolles Beispiel liefert der Bericht eines 72-jährigen Mannes, dessen Gesundheitszustand sich während eines Krankenhausaufenthaltes drastisch verschlechterte. Mehrere Begleiterkrankungen sowie eine Vorgeschichte mit Asthma prägten sein Bild. Nachdem seine tägliche Flüssigkeitszufuhr unkontrolliert gestiegen war, entwickelten sich schweres Atemnot, persistierendes Pfeifen beim Atmen und Wassereinlagerungen an den Beinen. Erst durch gezielte Gabe von Diuretika und strikte Begrenzung der Trinkmenge konnte eine deutliche Besserung erzielt werden.
Prävention: Was Betroffene beachten sollten
Mehrere Faktoren erklären diese Empfehlung:
- Laufende Kontrolle der täglichen Wasseraufnahme sowie der Ausscheidung.
- Einsatz von Diuretika ausschließlich unter ärztlicher Aufsicht.
- Sensibilisierung von Patienten und medizinischem Personal für ungewöhnliche Auslöser wie Überhydratation.
Diese bislang wenig bekannte Komplikation verdeutlicht: Auch scheinbar harmlose Gewohnheiten können für bestimmte Gruppen gesundheitliche Risiken bergen. Eine bedachte Steuerung des Flüssigkeitshaushalts sollte daher – insbesondere bei bestehenden Vorerkrankungen – integraler Bestandteil der Therapie sein.