9 Gesundheitsrisiken durch Luftverschmutzung: Von Krebs bis Herzinfarkt

ADN
Luftverschmutzung stellt weltweit ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko dar. Sie kann zahlreiche Krankheiten auslösen oder verschlimmern, darunter Krebs und Herzinfarkte. Experten warnen vor insgesamt neun wesentlichen Gefahren für die menschliche Gesundheit.
TL;DR
- Luftverschmutzung schädigt zahlreiche Organsysteme.
- Besonders gefährdet sind Kinder, Ältere und Schwangere.
- Auch Stoffwechsel, Immun- und Nervensystem betroffen.
Ein unsichtbares Gesundheitsrisiko: Die Allgegenwärtigkeit der Luftverschmutzung
Obwohl das Thema immer wieder die Nachrichten dominiert, bleibt die Bedrohung durch Luftverschmutzung weltweit hochaktuell. Von den dicht besiedelten Metropolen bis zu ländlichen Regionen – kaum ein Ort ist verschont. Die Quellen sind vielfältig: Emissionen aus dem Straßenverkehr, industrielle Anlagen, Verbrennungsprozesse von Brennstoffen und nicht zuletzt Naturereignisse wie Waldbrände setzen schädliche Substanzen frei. Diese gefährlichen Partikel und chemischen Verbindungen dringen nicht nur in unsere Lunge ein, sondern verteilen sich im gesamten Körper.
Weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit
Nicht selten unterschätzt man, wie umfassend die Folgen für die Gesundheit tatsächlich sind. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse – unter anderem vom National Institute of Environmental Health Sciences – legen nahe, dass die Belastung durch Schadstoffe nicht nur Atemwegserkrankungen verursacht. Auch das Herz-Kreislauf-System gerät unter Druck: Die Risiken für Bluthochdruck, Schlaganfälle oder koronare Herzkrankheiten steigen signifikant an. Ebenso gravierend sind die Einflüsse auf das zentrale Nervensystem. Menschen, die dauerhaft schlechter Luft ausgesetzt sind, zeigen häufiger kognitive Störungen, Gedächtnisprobleme und eine erhöhte Anfälligkeit für Demenz.
Kinder und andere Risikogruppen besonders betroffen
Bestimmte Bevölkerungsgruppen sind der unsichtbaren Gefahr noch stärker ausgeliefert als andere. Mehrere Faktoren erklären diese erhöhte Verwundbarkeit:
- Kinder: Ihre Lungen entwickeln sich noch; schon geringe Schadstoffmengen beeinträchtigen das Wachstum.
- Ältere Menschen: Vorbestehende Krankheiten werden oft verstärkt; das Immunsystem ist weniger belastbar.
- Schwangere Frauen: Schadstoffe können die Plazenta durchdringen und etwa Frühgeburten oder Entwicklungsstörungen beim Kind fördern.
Über Lunge und Herz hinaus: Stoffwechsel und Immunsystem im Fokus
Mittlerweile gilt als gesichert: Die negativen Effekte der Luftschadstoffe beschränken sich keineswegs auf Atemwege oder Kreislauf. Chronische Exposition kann zu hormonellen Störungen führen – etwa der Schilddrüse –, das Risiko für Diabetes oder Übergewicht erhöhen sowie das Immunsystem schwächen. Nicht zuletzt werden auch Krebsarten (vor allem Lunge, aber auch Haut und Harnwege) mit bestimmten Luftschadstoffen in Verbindung gebracht. Hinzu kommt eine steigende Aufmerksamkeit für bislang wenig beachtete Folgen wie vorzeitige Hautalterung und psychische Beeinträchtigungen – darunter Angstzustände oder depressive Symptome –, deren Ausmaß erst allmählich ins Bewusstsein rückt.