DJI Drohnen Verbot USA: Aktuelle Bedrohung und Auswirkungen

DJI / PR-ADN
In den USA gerät die führende Drohnenmarke DJI zunehmend unter Druck. Politik und Behörden diskutieren schärfere Regulierungen, da Bedenken hinsichtlich Datenschutz, nationaler Sicherheit und möglicher Spionage durch die chinesischen Geräte wachsen.
TL;DR
- FCC erhält neue Befugnisse zum Rückruf von Technikprodukten.
- DJI-Drohnen rücken in den Fokus der US-Behörden.
- Verbraucher müssen mit Nutzungseinschränkungen rechnen.
Regulatorische Verschärfung: Die FCC und die nationale Sicherheit
Mit einer bemerkenswerten Geschlossenheit hat die amerikanische Federal Communications Commission (FCC) eine neue Richtlinie beschlossen: Künftig kann die Behörde nachträglich die Marktzulassung für bereits verkaufte Technikprodukte entziehen, sollten deren Hersteller als Gefahr für die nationale Sicherheit eingestuft werden. Diese Entscheidung fällt vor dem Hintergrund wachsender Sorgen um den Einfluss chinesischer und russischer Unternehmen auf kritische Infrastruktur. Ziel ist es ganz offensichtlich, potenziell risikobehaftete Technologien konsequent vom amerikanischen Markt fernzuhalten.
DJI-Drohnen im Kreuzfeuer amerikanischer Behörden
Die Debatte dreht sich aktuell insbesondere um das Unternehmen DJI, einen der weltweit führenden Hersteller von zivilen Drohnen. Zwar steht DJI bislang nicht auf der sogenannten „Covered List“ der FCC – einer Art schwarzer Liste für Unternehmen mit mutmaßlich gefährdendem Einfluss –, doch Experten halten es für wahrscheinlich, dass dies nur eine Frage der Zeit ist. Der Bann von Huawei seit 2019 sowie die jüngere Ausgrenzung des russischen Cybersecurity-Anbieters Kaspersky im Jahr 2024 zeigen, wie ernst Washington diesen Kurs inzwischen verfolgt.
Künftige Auswirkungen auf Konsumenten und verfügbare Modelle
Für amerikanische Verbraucher ergeben sich daraus mehrere Unsicherheiten: Auch wenn ein Verbot bereits am 23. Dezember greifen könnte, dürfen gegenwärtige Besitzer ihre DJI-Drohnen grundsätzlich weiter nutzen. Allerdings drohen Einschnitte bei Updates und vernetzten Diensten – insbesondere dann, wenn DJI seine App-Unterstützung in den USA einstellt. Neue Modelle wie der Mavic 4 Pro oder Mini 5 Pro werden schon jetzt nicht mehr offiziell über den US-Webshop vertrieben, wenngleich sie vereinzelt noch bei Drittanbietern gelistet sind.
Mehrere ältere Varianten sind noch erhältlich, doch deren langfristige Verfügbarkeit bleibt angesichts verschärfter Regulierung ungewiss. Zu den aktuell auffindbaren Modellen zählen:
- DJI Neo 3
- DJI Mini 4K
- DJI Mini 3
- DJI Flip
- DJI Avata 2
- DJI Air 3S
- Mavic 4 Pro
Blick über den Tellerrand: Weitere Firmen betroffen
Doch die Dynamik beschränkt sich keineswegs allein auf den Drohnensektor oder auf DJI. Auch andere chinesische Anbieter – beispielsweise Wi-Fi-Hersteller wie TP-Link – geraten zunehmend ins Visier amerikanischer Behörden. Selbst prominente Namen wie TikTok und dessen Mutterkonzern ByteDance stehen unter verstärkter Beobachtung verschiedener Bundesstellen. Letztlich dürfte diese neue rückwirkende Handhabe der FCC weitreichende Folgen für viele internationale Technologiefirmen haben. Im Kern bleibt offen, ob die Vereinigten Staaten so das Spannungsfeld zwischen Offenheit und Schutz technischer Souveränität erfolgreich meistern können.