Gefährliche Folgen von unterdrückten Blähungen: Gesundheitsrisiken und Hilfe

ADN
Das Zurückhalten von Darmgasen kann erhebliche gesundheitliche Risiken bergen. Neben unangenehmen Verdauungsbeschwerden drohen langfristige Störungen des Magen-Darm-Trakts. Es gibt jedoch wirksame Strategien, um Beschwerden vorzubeugen und die Verdauung zu unterstützen.
TL;DR
- Regelmäßige Gasabgabe ist für die Verdauung normal.
- Zurückhalten von Gasen kann Beschwerden verursachen.
- Diskrete Entleerung und Ernährung helfen der Darmgesundheit.
Die unterschätzte Rolle von Flatulenzen im Alltag
Obwohl das Thema selten öffentlich diskutiert wird, ist das Abgehen von Gasen durch den Darm ein alltäglicher Vorgang. Jeder Mensch, auch wenn es ihm vielleicht unangenehm ist, entlässt im Durchschnitt bis zu 25 Mal täglich solche Gase – ein sicheres Anzeichen für eine funktionierende Verdauung. Verantwortlich hierfür sind einerseits bakterielle Prozesse beim Abbau der Nahrung im Darm und andererseits Luft, die beim Essen oder Trinken verschluckt wird.
Mögliche Risiken durch das Zurückhalten von Gasen
Viele zögern aus gesellschaftlichen Gründen, ihrem natürlichen Reflex nachzugeben – etwa im Büro oder bei einem festlichen Essen. Was zunächst höflich erscheint, birgt jedoch gesundheitliche Risiken: Wer regelmäßig Gase zurückhält, erhöht den Druck im Darm. Dadurch können nicht nur unangenehme Blähungen und Bauchschmerzen entstehen, sondern auch die Gefahr für Verstopfung steigt. Besonders betroffen sind Personen mit bestehendem Reizdarmsyndrom (RDS) oder Laktoseintoleranz: Ihre Beschwerden verschärfen sich erfahrungsgemäß deutlich, wenn sie Gase nicht entweichen lassen.
Körperliche Folgen und einfache Gegenmaßnahmen
Die langfristige Unterdrückung der natürlichen Signalgebung kann die Wahrnehmung des eigenen Körpers trüben. Daraus resultieren häufig folgende Begleiterscheinungen:
- Sichtbare Bauchaufblähungen durch zurückgehaltene Luft
- Anhaltende Krämpfe und Störungen des Verdauungsgefühls
- Zunehmende Probleme mit dem Stuhlgang bis hin zur Verstopfung
Um diese Probleme einzudämmen, empfiehlt es sich, langsam zu essen und gründlich zu kauen, da weniger Luft geschluckt wird. Auch der bewusste Umgang mit stark kohlensäurehaltigen Getränken sowie eine angepasste Ballaststoffzufuhr wirken unterstützend. Gegebenenfalls hilft es zudem, gelegentlich diskret einen ruhigen Ort aufzusuchen.
Darmgesundheit fördern – aber mit Augenmaß
Das freie Funktionieren des Verdauungstrakts sollte keine Selbstverständlichkeit sein – gezieltes Zurückhalten über längere Zeiträume kann langfristig schaden. Sollte es dennoch zu ungewöhnlichen Beschwerden kommen – etwa anhaltende Schmerzen oder plötzliche Veränderungen des Stuhlgangs –, ist eine Abklärung durch einen Facharzt wie einen Gastroenterologen ratsam. Ein wenig mehr Offenheit im Umgang mit diesem Tabuthema könnte also tatsächlich zu mehr Wohlbefinden führen.