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Griechenland: Neue Arbeitsgesetze erlauben bis zu 13-Stunden-Tage

Nachrichten / International / Work / Travail auf Englisch: International
Par 24matins.de,  veröffentlicht am Oktober 19, 2025 um 23:02 Uhr, geändert am Oktober 19, 2025 um 23:02 Uhr.
Nachrichten

ADN

In Griechenland ermöglicht eine neue Arbeitsgesetzgebung künftig längere Arbeitstage. Künftig könnten Beschäftigte an bestimmten Tagen bis zu 13 Stunden arbeiten, was heftige Debatten über Arbeitnehmerrechte und den Schutz vor Überlastung ausgelöst hat.

TL;DR

  • Griechisches Parlament erlaubt bis zu 13-Stunden-Arbeitstage.
  • Massive Proteste und Spaltung zwischen Regierung und Opposition.
  • Sorgen um soziale Rechte und Löhne trotz versprochener Zuschläge.

Parlamentarische Mehrheit für umstrittene Arbeitsreform

In einem von heftigen Spannungen geprägten Klima hat das griechische Parlament am 16. Oktober 2025 ein äußerst kontroverses Gesetz verabschiedet: Arbeitnehmer im privaten Sektor dürfen künftig bis zu 13 Stunden täglich arbeiten. Die Initiative stammt von der regierenden konservativen Mehrheit, die sich nach zweitägigen, leidenschaftlichen Debatten knapp durchsetzte. Während Regierungsvertreter betonen, dass es sich um eine freiwillige Option mit einer Vergütungserhöhung von 40 Prozent handelt, zeigen sich viele Beschäftigte weiterhin skeptisch.

Breite gesellschaftliche Gegenwehr und Streiks

Vor allem die Opposition, allen voran die Partei Syriza, verurteilte das Vorhaben scharf als „monströse Gesetzgebung“ und spricht von einem historischen Rückschritt im Bereich der sozialen Rechte. Auch die Gewerkschaften melden massiven Widerstand an – sie befürchten einen Rückfall in längst überwundene Zeiten der Ausbeutung. Mehrere landesweite Generalstreiks Anfang Oktober legten Teile des Landes lahm und dokumentieren, wie tief die Reform die Gesellschaft spaltet.

Dauerbrenner: Niedrige Löhne und lange Arbeitszeiten

Obwohl die offizielle Arbeitslosenquote in Griechenland in den vergangenen sechs Jahren von 18 auf acht Prozent gefallen ist, bleibt ein großes Problem bestehen: Die Gehälter zählen weiterhin zu den niedrigsten Europas – lediglich Bulgarien und Ungarn liegen darunter. Viele Beschäftigte sehen daher kaum Alternativen zum Mehrarbeit-Leisten. Laut aktuellen Eurostat-Daten arbeitet mehr als jeder fünfte Grieche zwischen 20 und 64 Jahren regelmäßig über 45 Stunden pro Woche – ein europaweit ungewöhnlich hoher Wert.

Zukunft der Arbeit: Flexibilisierung oder Prekarisierung?

Die Regierung verteidigt ihr Vorgehen als Modernisierung des Arbeitsmarkts, doch Kritiker warnen vor einer weiteren Aufweichung grundlegender Schutzbestimmungen. Mehrere Faktoren erklären diese Sorge:

  • Bisherige Lockerungen erlauben bereits Sechs-Tage-Wochen in einzelnen Branchen.
  • Mindestpausenregelungen – etwa elf Stunden Ruhezeit täglich – geraten durch lange Wege zur Arbeit unter Druck.
  • Zunehmende Unsicherheit für ohnehin schwach entlohnte Beschäftigte.

Ob diese Flexibilisierung tatsächlich neue Chancen schafft oder die ohnehin angespannte Situation vieler Arbeitnehmer weiter verschärft, bleibt abzuwarten. Das Land steht damit erneut vor der Grundsatzfrage: Dient Arbeitsrecht dem Schutz – oder zunehmend nur noch der Wettbewerbsfähigkeit?

Le Récap
  • TL;DR
  • Parlamentarische Mehrheit für umstrittene Arbeitsreform
  • Breite gesellschaftliche Gegenwehr und Streiks
  • Dauerbrenner: Niedrige Löhne und lange Arbeitszeiten
  • Zukunft der Arbeit: Flexibilisierung oder Prekarisierung?
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