Instacart: Versteckte Gebühren und irreführende Abos laut FTC-Bericht

Instacart / PR-ADN
Die US-Handelsbehörde FTC wirft Instacart vor, Kunden durch versteckte Gebühren und irreführende Abonnements getäuscht zu haben. Der Lebensmittellieferdienst steht daher nun im Zentrum einer Untersuchung zu Verbraucherschutz und Transparenz.
TL;DR
- Instacart zahlt 60 Mio. US-Dollar wegen irreführender Gebühren.
- FTC rügt versteckte Kosten und erschwerte Rückerstattungen.
- Neue Ermittlungen zum Preisalgorithmus von Instacart.
Rekordstrafe für Instacart – Verbraucherschutz im Fokus
Mit einem historischen Vergleich in Höhe von 60 Millionen US-Dollar sieht sich das US-amerikanische Unternehmen Instacart, bekannt für seine Lebensmittellieferungen, konfrontiert. Dieser Schritt folgt auf intensive Ermittlungen der Federal Trade Commission (FTC), die dem Lieferdienst gravierende Verstöße gegen die Transparenzpflicht vorwirft. Im Zentrum der Kritik stehen irreführende Preisauszeichnungen und intransparente Abo-Modelle, die Verbraucherinnen und Verbraucher in die Irre geführt haben sollen.
Kritik an versteckten Gebühren und Kundenservice
Die Ergebnisse der Untersuchung sind eindeutig: Viele Neukundinnen und Neukunden wurden mit dem Versprechen einer „kostenlosen Lieferung“ angelockt. Tatsächlich jedoch tauchten nach Abschluss der Bestellung unerwartete Servicegebühren auf – diese beliefen sich teils auf bis zu 15 Prozent des Einkaufswertes, ohne dass dies vorher klar ersichtlich gewesen wäre. Hinzu kommt, dass das Unternehmen laut FTC gezielt den Zugang zur sogenannten „100% Zufriedenheitsgarantie“ erschwerte. Wer sein Geld zurückverlangen wollte, musste zunächst ein schwer auffindbares Menü durchforsten – oft wurde als Lösung lediglich ein Einkaufsgutschein angeboten.
Verteidigungslinie von Instacart und offene Fragen zum Algorithmus
In einer öffentlichen Stellungnahme betont Instacart, alle Marketingpraktiken seien rechtmäßig und transparent gestaltet gewesen. Dennoch akzeptiert das Unternehmen die Vorgaben der Behörde und kündigt an, bestimmte Prozesse anzupassen. Die Debatte um die Geschäftspraktiken ist damit aber keineswegs beendet: Aktuell wird auch das algorithmische Preissystem „Eversight“ von Ermittlungsbehörden unter die Lupe genommen. Medienberichten zufolge schwanken Preise bei identischen Produkten teils erheblich – selbst innerhalb einer einzelnen Supermarktkette wie Kroger, Target oder Costco. Ein Beispiel aus Washington D.C.: fünf unterschiedliche Preise für eine Packung Eier bei einem einzigen Händler.
Ablauf der Rückerstattung noch offen
Wann und wie betroffene Kundinnen und Kunden ihre Ansprüche geltend machen können, ist bislang nicht abschließend geregelt. Mehrere Faktoren erklären diese Unsicherheit:
- Bisherige Vergleiche, etwa mit Amazon Prime, zeigen: Rückerstattungsinformationen werden meist per E-Mail verschickt.
- Je nach Einzelfall ist entweder ein automatischer Ausgleich oder ein Online-Formular vorgesehen.
- Die Bearbeitungsdauer variiert je nach Profil deutlich.
Klar scheint nur: In den kommenden Monaten sollten Nutzerinnen und Nutzer von Instacart ihre Postfächer besonders im Blick behalten – weitere Details sollen zeitnah folgen.