Netflix setzt auf Ready Player Me für individuelle digitale Avatare

ADN
Netflix investiert in die Entwicklung digitaler Avatare und arbeitet dafür mit dem Unternehmen Ready Player Me zusammen. Ziel ist es, Nutzerinnen und Nutzern personalisierte, virtuelle Identitäten für verschiedene Anwendungen innerhalb des Streaming-Dienstes zu ermöglichen.
TL;DR
- Netflix übernimmt Ready Player Me für Avatar-Technologie.
- Avatare sind künftig plattformübergreifend und KI-basiert.
- Ziel: Individuelle, interaktive Spielerlebnisse auf Netflix.
Strategiewechsel im Gaming: Netflix setzt auf Zugänglichkeit
Mit dem bewussten Schritt, sich von groß angelegten AAA-Projekten abzuwenden, richtet Netflix seinen Fokus stärker auf zugängliche und plattformübergreifende Spielkonzepte. Im Vordergrund steht dabei die Integration von mehrspielerfähigen Titeln, die auf bekannten Eigenmarken des Streaming-Anbieters basieren oder direkt über den Fernseher gespielt werden können. Ein entscheidender Baustein dieser neuen Ausrichtung ist die Übernahme der estnischen Start-up-Firma Ready Player Me.
Kernstück: Interoperable Avatare durch KI-Unterstützung
Im Mittelpunkt dieses Deals steht eine bemerkenswerte Technologie: Mit dem System PlayerZero können Nutzer sogenannte interaktive Avatare erstellen, die nahtlos von einem Spiel zum nächsten übertragen werden. Nach Aussage von CEO Timmu Tõke ermöglicht diese „cross-game avatar tech“ nicht nur ein individualisiertes und durchgängig flüssiges Erlebnis für die Spielerinnen und Spieler. Sie erleichtert auch Entwicklern die Einbindung in verschiedene Titel erheblich. Besonders innovativ wirkt hier der Einsatz von generativer künstlicher Intelligenz (KI), welche die grafische Anpassung der Avatare an jeden einzelnen Spieletitel automatisiert – eine manuelle Nachbearbeitung entfällt somit.
Unklare Zeitpläne, aber klare Ambitionen bei Netflix
Auch wenn bislang keine Details zum konkreten Zeitpunkt der Integration oder zu den betroffenen Titeln vorliegen, bleibt Timmu Tõke als letzter Gründungsmitglied an Bord und führt das zwanzigköpfige Entwicklerteam künftig innerhalb von Netflix. Die Entscheidung markiert dennoch einen ambitionierten Schritt hin zu einem eigenen, innovativen Spiele-Ökosystem.
Blick nach vorn: Neue Projekte profitieren vom Avatar-System
Mehrere Faktoren erklären diese Strategie:
- Kooperation mit der FIFA: Entwicklung eines Fußball-Simulators für das Jahr 2026.
- Kuratierte Games-Sammlungen: Bereitstellung festlicher Partyspiele per Streaming.
- Anpassung populärer Formate: Etwa eine eigene Variante von HQ Trivia.
Diese Initiativen könnten schon bald von der neuen Avatar-Technologie profitieren und das Angebot um individuelle Spielerfahrungen bereichern. Auch wenn Einzelheiten noch ausstehen, unterstreicht dieser Schritt deutlich den Anspruch von Netflix, sich im Bereich des interaktiven Entertainments klar zu positionieren – mit persönlicheren und immersiveren Nutzererlebnissen als je zuvor.