Sport senkt Krebsrisiko: Neue Studie enthüllt überraschenden Zusammenhang

ADN
Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass sportliche Betätigung mit einem geringeren Krebsrisiko verbunden ist. Die Forscher identifizierten dabei einen Zusammenhang, der zwar überraschend erscheint, sich jedoch bei genauerer Betrachtung als nachvollziehbar erweist.
TL;DR
- Studie: Bewegung entzieht Tumoren lebenswichtigen Zucker.
- Sport verkleinert Tumoren bei übergewichtigen Mäusen erheblich.
- Menschliche Wirksamkeit noch unklar, Forschung läuft weiter.
Sport als potenzieller Schutzschild: Neue Krebsforschung
Die jüngsten Erkenntnisse einer Forschungsgruppe der Yale University werfen ein neues Licht auf den Zusammenhang zwischen regelmäßiger körperlicher Aktivität und dem Rückgang von Krebsrisiken. Während die Schutzwirkung von Bewegung gegen Tumorerkrankungen längst vermutet wird, bringt die aktuelle Studie eine bislang wenig beachtete Stoffwechsel-Mechanik ins Spiel: Trainierte Muskeln konkurrieren mit Tumorzellen um Glukose – das Hauptnahrungsmittel für das Zellwachstum.
Glukose als Kampfplatz zwischen Muskel und Tumor
Die Wissenschaftler analysierten das Verhalten von Mäusen mit Brustkrebs oder Melanom. Bemerkenswert: Bei übergewichtigen Tieren, die vier Wochen freiwillig trainierten, schrumpften die Tumoren im Vergleich zu inaktiven Artgenossen um nahezu 60 Prozent. Darüber hinaus zeigte sich, dass auch bereits vor der Entstehung der Krebserkrankung begonnene Aktivität messbare Vorteile bot. Das Team identifizierte mehr als 400 verschiedene Stoffwechsel-Gene, deren Aktivität von Sport maßgeblich beeinflusst wird.
Perspektiven für neue Therapien?
Mehrere Faktoren erklären diese Entscheidung:
- Energieumverteilung: Aktive Muskeln verbrauchen Zucker, entziehen so Tumoren „Treibstoff“.
- Verminderte Produktion der Protein-Schaltstelle mTOR, was vermutlich das Wachstum bremst.
- Kombinierter Einfluss zahlreicher Gene auf den gesamten Stoffwechsel.
Laut den Forschenden zwingt diese Umverteilung die Tumoren in eine Art Überlebensmodus. Besonders spannend ist dabei der Befund, dass durch Bewegung die mTOR-Aktivität gedrosselt werden kann – ein Signalweg, an dem bereits zahlreiche Krebstherapien ansetzen.
Blick in die Zukunft: Prävention nach Maß?
Auch wenn diese Resultate bislang ausschließlich im Mausmodell gewonnen wurden, eröffnen sie aussichtsreiche Perspektiven für künftige Behandlungsstrategien. Noch fehlt jedoch der eindeutige Nachweis für den Menschen. Die Arbeitsgruppe plant deshalb weitere Untersuchungen an menschlichem Gewebe, um herauszufinden, welche Art und welches Maß an körperlicher Betätigung optimalen Schutz bieten könnte. Bis dahin gilt: Wer regelmäßig aktiv bleibt, setzt auf eine vielversprechende Strategie zur individuellen Vorbeugung gegen Krebs – möglicherweise sogar unabhängig vom sportlichen Leistungsvermögen.