Wissenschaftliche Fakten zur Hygiene in öffentlichen Toiletten enthüllt

ADN
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass öffentliche Toiletten oft weniger unhygienisch sind, als viele Menschen vermuten. Dennoch lauern dort zahlreiche Keime, weshalb gezielte Hygienemaßnahmen weiterhin eine wichtige Rolle beim Schutz der Gesundheit spielen.
TL;DR
- Türgriffe und Armaturen sind die Hauptkeimquellen.
- Händewaschen senkt das Infektionsrisiko erheblich.
- Die Toilettenbrille birgt überraschend geringe Gefahr.
Gefahrenherde in öffentlichen Toiletten
Wer kennt es nicht: Der Gang zur öffentlichen Toilette wird von vielen als unangenehm empfunden. Doch die eigentlichen Risiken werden häufig missverstanden. Während viele Nutzer besonders die Toilettenbrille meiden, zeigen zahlreiche Studien, dass eher die oft berührten Oberflächen wie Türgriffe, Wasserhähne oder Spülknöpfe wahre Tummelplätze für Keime sind. Gerade in hoch frequentierten Anlagen, bei denen die Reinigung zu wünschen übrig lässt, finden sich dort hohe Konzentrationen verschiedenster Erreger.
Bakterien und Viren – mehr als eine Frage des Sitzes
Bemerkenswert ist dabei, dass ein gesunder Erwachsener täglich über einen Liter Urin und rund hundert Gramm Stuhl ausscheidet. In der Folge entsteht insbesondere in vielgenutzten Toiletten eine regelrechte „Mikroben-Suppe“. Neben bekannten Bakterien wie E. coli oder Klebsiella können auch Parasiten, Viren (beispielsweise Auslöser von Gastroenteritis) sowie ein unsichtbarer Biofilm unter den Rändern auftreten. Ein wenig bekanntes Risiko stellen zudem sogenannte „Toilettenplumen“ dar: Wird die Spülung betätigt, ohne den Deckel zu schließen, wirbeln winzige Tröpfchen samt Keimen bis zu zwei Meter weit durch den Raum.
Menschliche Faktoren und Übertragungswege
Die eigentliche Infektionsgefahr geht jedoch meist nicht von der Sitzfläche selbst aus. Vielmehr spielen verschmutzte Hände eine zentrale Rolle bei der Übertragung. Wer nach dem Toilettengang Griffe oder Knöpfe mit ungewaschenen Händen anfasst, verteilt unbewusst Krankheitserreger weiter. Auch kleinste Hautverletzungen können das Eindringen von Keimen erleichtern. Zudem verbreiten elektrische Händetrockner Mikroorganismen noch effektiver in der Luft – ein Problem, das selten Beachtung findet.
Kluge Hygiene: Praktische Empfehlungen für den Alltag
Mehrere Maßnahmen helfen dabei, das eigene Infektionsrisiko deutlich zu senken:
- Sitzfläche bei Bedarf mit einer alkoholhaltigen Tuch reinigen oder abdecken.
- Gründliches Händewaschen mit Seife mindestens zwanzig Sekunden lang.
- Papierhandtücher bevorzugen statt elektrischer Trockner.
- Smartphones möglichst nicht auf der Toilette benutzen – sie übertragen ebenfalls Keime.
Der Fokus sollte auf diesen einfachen Hygienemaßnahmen liegen – nicht auf ständiger Angst vor dem Sitz selbst. Im Übrigen erschwert Hocken über der Schüssel nicht nur das vollständige Entleeren der Blase, sondern erhöht auch das Spritzrisiko. Wer diese Hinweise beherzigt, kann öffentliche Toiletten gelassener nutzen und bleibt gesund.