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Neuer Ansatz: Junk-DNA gezielt gegen Krebszellen einsetzen

Gesundheit / Gesundheit / Forschung / Krebs
Par 24matins.de,  veröffentlicht am November 4, 2025 um 10:19 Uhr, geändert am November 4, 2025 um 10:19 Uhr.
Gesundheit

ADN

Wissenschaftler erforschen, wie sogenannte Junk-DNA im Körper genutzt werden könnte, um Krebszellen gezielt von innen heraus zu zerstören. Dieser innovative Ansatz eröffnet neue Perspektiven in der Krebstherapie und weckt große Hoffnungen.

TL;DR

  • „Junk DNA“ spielt doch wichtige Rolle bei Blutkrebs.
  • Springende Gene machen Krebszellen anfällig für PARP-Hemmer.
  • Neuer Therapieansatz bringt Hoffnung für resistente Patienten.

Das „dunkle Genom“ rückt ins Rampenlicht

Noch vor wenigen Jahren galten weite Abschnitte unseres Erbguts – das sogenannte nicht-codierende DNA, oft abwertend als „Junk DNA“ bezeichnet – als biologisches Abfallprodukt ohne sinnvolle Funktion. Diese Sichtweise gerät jedoch zunehmend ins Wanken, wie eine internationale Forschungsgruppe unter Leitung von Wissenschaftlern des King’s College London nun eindrucksvoll zeigt. Im Mittelpunkt ihrer Untersuchungen: bisher unterschätzte Bereiche der DNA, die für das Überleben und die Behandlung bestimmter Krebserkrankungen des Blutes entscheidend sein könnten.

Mächtige Gene aus dem Abseits

Besonders ins Blickfeld geraten dabei die sogenannten Transposons, besser bekannt als „springende Gene“. Diese beweglichen Sequenzen waren lange Zeit lediglich als evolutionärer Zufall abgetan worden. Neuere Forschungsergebnisse deuten aber darauf hin, dass sie nicht nur passiv existieren, sondern aktiv die Genregulation steuern und krankhafte Prozesse begünstigen können. Gerade bei Patienten mit schwer therapierbaren Bluterkrankungen wie Syndromen myelodysplastischer Art oder der chronischen lymphatischen Leukämie, in denen Mutationen in den Genen ASXL1 oder EZXH2 herkömmliche Therapien verhindern, treten diese springenden Elemente besonders in Erscheinung.

Anfälligkeit von Krebszellen eröffnet neue Wege

Die Forscher beobachteten eine markante Aktivierung dieser Transposons in Tumorzellen – mit überraschendem Nebeneffekt: Die betroffenen Krebszellen werden dadurch abhängig von einem Reparaturmechanismus, der auf der Proteinstruktur PARP basiert. Dadurch eröffnete sich für die Wissenschaftler ein Ansatzpunkt: Die bereits gegen andere Krebsarten erprobten PARP-Inhibitoren konnten in Versuchen an Mausmodellen und menschlichen Zelllinien gezielt die malignen Zellen abtöten, während gesunde Zellen weitgehend verschont blieben.

Mehrere Faktoren erklären diese Entscheidung der Forscher, diesen Ansatz weiterzuverfolgen:

  • Zunehmende Belege für den funktionalen Beitrag der Transposons zu wichtigen biologischen Abläufen wie Immunabwehr und Emotionsregulation.
  • Nutzung bereits zugelassener Medikamente („Repurposing“) beschleunigt potenziell den Weg zur klinischen Anwendung.
  • Bisherige Therapieresistenz vieler Patienten macht neue Strategien dringend erforderlich.

Aussicht auf maßgeschneiderte Therapien wächst

Auch wenn diese Ergebnisse derzeit noch überwiegend im Labor erbracht wurden, unterstreichen sie das große Potenzial einer Strategie, bei der die spezifischen Schwächen von Tumorzellen gezielt ausgenutzt werden. Der leitende Biologe am King’s College London, Chi Wai Eric So, sieht darin einen Hoffnungsschimmer für Betroffene mit bislang schwer behandelbaren Krebserkrankungen. Gleichwohl bleibt abzuwarten, inwiefern sich dieses Prinzip auch auf andere Tumorarten übertragen lässt – weiterführende Studien sind bereits angekündigt.

Le Récap
  • TL;DR
  • Das „dunkle Genom“ rückt ins Rampenlicht
  • Mächtige Gene aus dem Abseits
  • Anfälligkeit von Krebszellen eröffnet neue Wege
  • Aussicht auf maßgeschneiderte Therapien wächst
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