Wie oft Alkohol trinken? Sicher für Herz, Gehirn und Krebsrisiko

ADN
Die Häufigkeit des Alkoholkonsums spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit von Herz, Gehirn und das Krebsrisiko. Medizinische Studien untersuchen, wie oft Alkohol konsumiert werden kann, ohne ernsthafte Schäden zu verursachen.
TL;DR
- Schon geringe Alkoholkonsum-Mengen erhöhen Gesundheitsrisiken deutlich.
- Krebs und Herz-Kreislauf-Probleme stehen im Zusammenhang mit Alkohol.
- Empfohlene Strategie: Vorsicht und möglichst große Zurückhaltung.
Die Mär vom harmlosen Alkoholkonsum
Noch immer halten viele Menschen am Bild fest, ein Glas Alkohol am Tag schade nicht – vielleicht sei es sogar gut für das Herz. Doch aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse sprechen eine andere Sprache. Eine umfassende Meta-Analyse, veröffentlicht im renommierten Fachblatt The Lancet, zeigt: Es gibt keinen Konsum, der als vollkommen risikolos gilt. Schon geringe Mengen können schwerwiegende Folgen haben.
Krebserkrankungen und andere gesundheitliche Gefahren
Weltweit zählt Alkohol zu den nachweislich krebserregenden Substanzen. Er ist an mehr als 200 Erkrankungen beteiligt – von Leber- bis Darmkrebs. Der eigentliche Übeltäter dabei ist das Acetaldehyd, ein Abbauprodukt des Alkohols, das bereits in kleinen Dosen das Erbgut angreifen kann. Wer täglich nur 10 Gramm Alkohol (weniger als ein Glas Wein) zu sich nimmt, steigert laut Forschung sein Risiko für Brustkrebs um etwa zehn Prozent. Auch die Entstehung von Krebs an Leber, Speiseröhre oder Dickdarm steht in direkter Verbindung zum Konsum.
Zweifel an angeblichen Herzschutz-Effekten
Das Bild vom schützenden Glas Rotwein ist inzwischen stark ins Wanken geraten. Zwar hielten sich positive Schlagzeilen hartnäckig, doch heutige Studien widerlegen die These weitgehend. Im Gegenteil: Wer regelmäßig trinkt, riskiert Bluthochdruck, erhöhte Triglyceridwerte und Störungen des Herzrhythmus. Gerade Menschen mit Vorerkrankungen oder familiären Belastungen sind besonders gefährdet.
Bedenkliche Auswirkungen auf das Gehirn – und Empfehlungen für einen bewussten Umgang
Was seltener zur Sprache kommt: Auch das Gehirn leidet schon unter moderatem Alkoholkonsum. Forschende des BMJ fanden Hinweise darauf, dass selbst geringe Mengen den altersbedingten Abbau der Gehirnsubstanz beschleunigen können – was wiederum Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme nach sich zieht.
Mehrere Faktoren erklären diese Empfehlung zu großer Zurückhaltung:
- Pausen: Mindestens zwei alkoholfreie Tage pro Woche einplanen.
- Konsumverhalten: Getränke langsam genießen, süße Mischungen meiden.
- Flüssigkeitshaushalt: Regelmäßig Wasser trinken, um Dehydrierung vorzubeugen.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten: Die Frage nach einer „sicheren“ Alkoholmenge lässt sich kaum positiv beantworten. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, setzt auf Mäßigung – oder verzichtet ganz. Besonders vor dem Hintergrund neuer Studien sollten individuelle Risiken stets sorgfältig abgewogen werden.